Wohnungsumzüge als «Window of Opportunity» für Gewohnheitsänderungen im Energiebereich
2020, FP-1.24 Zurück zur ÜbersichtEnergierelevantes Verhalten ist oft Gewohnheitsverhalten, wobei Verhalten und Rahmenbedingungen eng ineinander verzahnt sind. Ein Wohnungswechsel bietet eine Gelegenheit Gewohnheiten anzupassen, da Personen dabei ihre Routinen überdenken. Der Fokus des Vorprojekts lag auf der Analyse von Entscheidungsprozessen beim Umziehen. Ziel war es, qualitative Grundlagen zu erarbeiten, um wirksame Interventionen zur Förderung von ressourcenschonenden Verhaltensweisen und Gewohnheiten nach einem Umzug entwickeln zu können.
Die Ergebnisse des Vorprojekts zeigten, dass sich Entscheidungsprozesse beim Umziehen je nach Umzugsgrund, Alter und Haushaltszusammensetzung unterscheiden. Allgemein haben vor allem Entscheidungen vor dem Umzug, nämlich Entscheidungen zu Wohnort, -lage und Wohnungsgrösse einen grossen Einfluss auf den Energieverbrauch. Zu diesem Zeitpunkt ist der Umzug den neuen Wohngemeinden aber noch nicht bekannt: Diese gehen erst im Rahmen des Anmeldungsprozesses auf Neuzuzieher/innen zu. Um gezielter auf Zuzuziehende zuzugehen empfehlen die Autoren/innen Städten und Gemeinden: Platzierung gezielter Informationen auf Umzugsplattformen, bedarfsspezifische Informationen am Schalter und bei der Online-Anmeldung, bedarfsspezifischer Einsatz von Gutscheinen, sowie eine systematische Wirkungsevaluation von Interventionen.